„Geheimes Land“
Anne Heinlein setzt sich in ihrer Arbeit „Geheimes Land“ mit ehemaligen militärischen Sperrgebieten der NVA und der GSSD auseinander, denn rund 12 % des Territoriums der DDR waren Sperrgebiete. Dafür recherchierte sie in Archiven der Bundesbehörde für Stasiunterlagen, sprach mit Zeitzeugen und fotografierte in den ehemaligen Gebieten. Sie fand in Akten Berichte und Fotografien über das, was geheim bleiben sollte, fotografierte die Landschaft, die nach jahrelanger militärischer Nutzung kontaminiert zurück geblieben ist und lässt Fundstücke der vergangenen Zeit zu Relikten werden. Es geht in „Geheimes Land“ um Erinnerung, die Suche nach Wahrheit, um Überwachung, menschliche Schicksale und militärischen Drill. Die Arbeit beschäftigt sich mit Geschichte und Zeit und ermöglicht eine künstlerische Reflexion der vergangenen Welt aus der gegenwärtigen.
„Ein großes Geschenk für mich ist, dass ich keine Historikerin bin, sondern Künstlerin. So kann ich den Betrachtern oder den Besuchern der Ausstellung und allen die das zulassen, eine Auseinandersetzung mit der Geschichte auf künstlerischer Ebene ermöglichen.“–Anne Heinlein
Anne Heinlein (*1977 in Potsdam) studierte nach einer Lehre zur Fotografin Bildende Kunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, in der Fachklasse künstlerische Fotografie bei Timm Rautert. Seit ihrem Diplom 2006 arbeitet sie als freie Künstlerin. Ihre Arbeiten wurden international in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, wie im Kunstmuseum Siegen, Deutsche Börse Photography Foundation, Goetheinstitut San Francisco, Landesmuseum für Moderne Cottbus, Fotohof Salzburg und Nationalmuseum Bukarest. Kunststipendien, wie das der Stiftung Kunstfonds und des Künstlerhauses Lukas Ahrenshoop, folgten. Ihre Arbeit wurde unter anderem mit dem Lotto Kunstpreis und dem Nachwuchspreis für Künstler*innen des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Für ihre letzte Publikation „Geheimes Land“ erhielt Anne Heinlein 2023/2024 die Silbermedaille des Deutschen Fotobuchpreises.
INTERVIEW // Anne Heinlein "Geheimes Land"
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„Secret Land“
In her work “Secret Land”, Anne Heinlein deals with former restricted military areas of the NVA and the GSSD, as around 12% of the territory of the GDR were prohibited areas. To this end, she researched the archives of the Federal Authority for Stasi documents, spoke to contemporary witnesses, and took photographs in the former regions. She found reports and pictures in files about what was supposed to remain secret, photographed the contaminated landscape after years of military use, and turned found objects from the past into relics. “Secret Land” is about memory, the search for truth, surveillance, human destinies, and military drills. The work deals with history and time and enables an artistic reflection of the past world from the present.
“A great gift for me is that I am not a historian but an artist. That allows me to enable viewers or visitors to the exhibition and anyone who allows me to do so to engage with history on an artistic level.”–Anne Heinlein
After an apprenticeship as a photographer, Anne Heinlein studied fine art at the Academy of Visual Arts Leipzig in the artistic photography class of Timm Rautert. She has been working as a freelance artist since graduating in 2006. Her work has been shown internationally in numerous solo and group exhibitions, such as at the Kunstmuseum Siegen, Deutsche Börse Photography Foundation, Goethe Institute San Francisco, Landesmuseum für Moderne Cottbus, Fotohof Salzburg, and National Museum Bucharest. Art scholarships, such as that of the Stiftung Kunstfonds and the Künstlerhaus Lukas Ahrenshoop, followed. Her work has been awarded the Lotto Art Prize and the Young Artists' Prize of the State of Brandenburg, among others. For her last publication, "Geheimes Land“ Anne Heinlein received the silver medal of the German Photo Book Award in 2023/2024.
INTERVIEW // Anne Heinlein "Geheimes Land"